Faszientherapie

Definition und Grundlagen

Der Begriff „Faszien“ kann mit dem Begriff „Bindegewebe“ gleichgesetzt werden, wobei im medizinischen Verständnis Knochen, Knorpel und Blut ebenfalls zum Bindegewebe gehören, da diese Gewebe aus der embryonalen Mesenchymschicht entstanden sind. In der aktuellen Terminologie werden alle kollagenen und faserigen Bindegewebe als Faszien bezeichnet, wobei vor allem in der Dichte und der Ausrichtung der Kollagenfasern Unterschiede bestehen. Diese Strukturen bilden die Hüllen von Muskeln und Nerven, umgeben aber als versorgende Häute ebenso innere Organe. Die Behandlung des Bindegewebes war schon seit langem ein wichtiger Inhalt in der Physiotherapie, Osteopathie und Naturheilkunde. Manuelle Mobilisations- und Massagetechniken aber auch Akupunktur und weitere Gewebetherapien wie Schröpfen oder Schabetechniken (Gua-Sha) wirken sich anregend auf den Stoffwechsel des Bindegewebes aus. Kombiniert mit einem gezielten Bewegungs- und Mobilisationstraining kann dieses Spannungsnetzwerk im Körper optimal beeinflusst werden und Verklebungen, die durch Bewegungsmangel, Fehlhaltung, Entzündungen und Heilungsprozesse entstanden sind, gelöst werden. Durch neue Studien, die zu einem besseren physiologischen und anatomischen Verständnis beigetragen haben, ist dieses Gewebe aktuell in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Grundfunktionen des Fasziengewebes nach neuester Forschung näher erläutert.

Die Faszien – das zentrale Spannungsnetzwerk – Grundfunktionen

  • Formen: Faszien dienen mechanischen und statischen Zwecken im Körper. Sie sorgen für Struktur und für Körperform Dabei fungieren sie als Schutz, Stütze, Umhüllung und Polsterung.
  • Bewegen: Sie sorgen für Spannung in den Muskeln und für Bewegung der Körperglieder. Da die bindegewebige Muskelhüllen in die Sehnen aber auch in benachbarte Muskelhüllen und Band- und Kapselstrukturen übergehen, setzen sich Spannung und Bewegung kontinuierlich fort. Aber auch Störungen im Gewebe können sich auf diesem Weg fortsetzen und zu Problemen an weiter entfernten Regionen führen.
  • Versorgen: Besonders rund um Organe sowie unter der Haut ist die Versorgung durch das Bindegewebe wichtig für den Stoffwechsel. Lymphgefäße, Blutbahnen und Nerven sind hier angesiedelt und ermöglichen Stoff- und Wasseraustausch. Immunzellen gewährleisten Schutz vor schädigenden Einflüssen unterschiedlicher Art. 
  • Kommunizieren: Verschiedene Rezeptoren erfassen Informationen im Bindegewebe und geben ihre Messungen über Dehnung, Bewegung und Lage des Muskels, Organs oder Körperteils an das Nervensystem weiter und tragen so zur Propriozeption bei – der Eigenwahrnehmung von Lage und Bewegungen im Raum. Nach neuester Forschung scheint das Fasziengewebe um Muskeln und Organe mit einer Vielzahl von Sensoren und Nervenendigungen ausgestattet zu sein, hierbei spielen zudem Schmerzsensoren eine übergeordnete Rolle. Die Faszien im Bewegungsapparat gelten heute als eigenes Sinnesorgan, das Spüren der Bewegungen ist buchstäblich der „sechste Sinn“ oder auch Tiefensensibilität genannt und für die Koordination von Bewegung entscheidend. Unterstützt wird die innere Wahrnehmung von Rezeptoren im Bindegewebe rund um die Organe. Darüber hinaus bestehen Verbindungen der Fasziensensoren zum vegetativen Nervensystem. Pulsveränderungen, Wärmegefühl im Muskel, Muskelentspannung und Darmbewegungen sind Phänomene, die durch Stimulation des Bindegewebes bei Massage oder Mobilisationsgriffen herbeigeführt werden können.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen:
Faszien haben eine Vielzahl von Aufgaben und um das Fasziengewebe in seiner Vielfältigkeit anzusprechen, sind abwechslungsreiche und gezielte Therapieformen gefragt. Neben einem individuellen und umfassenden Trainingsprogramm zum Kräftigen, Mobilisieren und Dehnen, sind auch Therapien wie Osteopathie, Manualtherapie und Naturheilverfahren wie Akupunktur, Schröpfen oder Gua-Sha möglich. Besonders bei Schmerzen, die im Bindegewebe ihren Ursprung haben, können als Einstieg passive Maßnahmen sinnvoll sein, die durch das entsprechende aktive Faszientraining ergänzt oder später ersetzt werden können, wenn der Körper sein Gleichgewicht gefunden hat.

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Praxis Eckenfels & Schleusener
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